Rajesh Ramaswamy – Preisträger des SIB Best Swiss Bioinformatics Graduate Paper Award 2010
Rajesh Ramaswamy erhielt die Auszeichnung für seine Arbeit„A new class of highly efficient exact stochastic simulation algorithms for chemical reaction networks”(Eine neue Klassehocheffizienter exakter stochastischer Simulationsalgorithmen für chemische Reaktionsnetzwerke), die auf seiner Arbeit als Doktorand im Team des ehemaligen SIB-Gruppenleiters Ivo Sbalzarini (jetzt am Max-Planck-Institut in Dresden) an der ETH Zürich basiert.
Heute arbeitet Rajesh als „Healthcare Data Science Lead in North America” für EMD Serono, einem biopharmazeutischen Unternehmen der Merck KGaA mit Sitz in Boston, USA. Eine seiner Hauptaufgaben dort ist die Entwicklung von Berechnungsmethoden und Algorithmen für datengesteuerte Modellierung. Weitere Forschungsprojekte, an denen Rajesh gearbeitet hat, finden Sie auf seiner Google Scholar-Seite und in unserem Interview.
Über die SIB Bioinformatics Awards und unsere Interviewreihe «Treffen Sie die früheren Preisträger der SIB Awards»
Die SIB Bioinformatics Awardswurden 2008 ins Leben gerufen, um junge Bioinformatiker in der Schweiz auszuzeichnen. Seitdem haben sie sich weiterentwickelt: von einer einzigen nationalen Auszeichnung zu drei verschiedenen Preisen, mit denen heute 1) internationale Nachwuchsbi informatiker (SIB Early Career Bioinformatician Award), 2) herausragende Leistungen innerhalb der Schweizer Doktoranden-Community (SIB Best Swiss Bioinformatics Graduate Paper Award) und 3) innovative Bioinformatik-Ressourcen (SIB Bioinformatics Resource Innovation Award) ausgezeichnet werden. Im Laufe der Jahre wurden 21 Auszeichnungen vergeben, darunter neun Preisträger für ihre herausragende frühe Karriere, zehn Doktoranden für ihre exzellente Publikation und zwei Bioinformatik-Ressourcen für ihren innovativen Aspekt.
2019 werden die SIB Bioinformatics Awards zumzehnten Malverliehen. Dies ist eine gute Gelegenheit, um mit früheren Preisträgern in Kontakt zu treten und sie zu fragen, wo sie heute in ihrer Karriere stehen: Dieses Interview ist Teil einer Reihe, in der Sie ehemalige Preisträger der SIB Bioinformatics Awards kennenlernen können.
An welchem Punkt Ihrer Karriere standen Sie, als Sie den SIB Award erhalten haben? Wie haben Sie sich dabei gefühlt? Was war zu diesem Zeitpunkt der Schwerpunkt Ihrer Forschung?
Ich habe die Auszeichnung mitten in meinem Doktoratsstudium erhalten, zwei Jahre vor meinem Abschluss. Ich erinnere mich, dass ich begeistert und motiviert war, meine Arbeit an der Entwicklung effizienter stochastischer Simulationsalgorithmen für große chemische Reaktionsnetzwerke fortzusetzen. Wir hatten eine neuartige Variante des sogenannten „exakten stochastischen Simulationsalgorithmus (SSA)” zur Simulation biochemischer Reaktionsnetzwerke veröffentlicht. Unsere Variante namens „partial propensity SSA” hat im Vergleich zu anderen Methoden unabhängig von der Komplexität des Reaktionsnetzwerks deutlich geringere Rechenkosten und bleibt dabei exakt (Einzelheiten finden Sie in der Veröffentlichung). Als Preisträger hatte ich die großartige Gelegenheit, meine Arbeit auf der Computational Biology Conference in Basel vorzustellen. Rückblickend kann ich sagen, dass mich die Auszeichnung motiviert hat, in einer kritischen Phase meines Doktoratsstudiums zusätzliche Anstrengungen zu unternehmen.
Was sind Ihre aktuellen Forschungsinteressen?
Mein Hauptinteresse gilt der Entwicklung von Berechnungsmethoden und Algorithmen für datengesteuerte und hypothesengestützte Modellierung. Schwerpunkte sind: (1) Informationsverarbeitung in biochemischen Reaktionsnetzwerken, (2) automatisierte datengesteuerte Lösungen, (3) kausale Inferenz und (4) aktive Zell- und Gewebemechanik.
Was ist Ihrer Meinung nach die faszinierendste Entdeckung, die durch die Bioinformatik ermöglicht wurde?
Es ist schwer, über das Humangenomprojekt hinauszudenken. Es wird faszinierend sein zu sehen, wie die Fortschritte, die während des Humangenomprojekts erzielt wurden, eine wichtige Rolle in der Zukunft der Präzisions- und personalisierten Medizin spielen werden.
Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Ich treibe gerne Sport, vor allem Laufen, Krafttraining und Squash. Außerdem gehe ich sehr gerne auf Konzerte und in coole Kneipen, um mich mit anderen Gästen zu unterhalten.
Haben Sie einen Rat für die nächste Generation von Bioinformatikern?
Denken Sie groß, gehen Sie Risiken ein, denn es gibt keine Grenzen für das, was jeder von uns erreichen kann.