Die17. Ausgabe der alle zwei Jahre stattfindenden Leitveranstaltung von Das SIB, der [BC]2 Basel Computational Biology Conference, knüpfte an ihren langjährigen Erfolg an, die Schweizer und globale Bioinformatik-Community zusammenzubringen, um bewährte Verfahren und Fortschritte auszutauschen, die Zusammenarbeit zu fördern und Innovationen voranzutreiben. Wissenschaftler, Branchenvertreter und Kliniker aus 31 Ländern befassten sich mit den neuesten Entwicklungen in den Bereichen Bioinformatik und KI und erhielten eine Fülle praktischer Anleitungen – von der Entwicklung großer Sprachmodelle bis hin zur Gründung erfolgreicher Start-ups. Die Veranstaltung fand vom 8. bis 10. September statt und feierte auch die Gewinner der SIB Bioinformatics Awards 2025 und der SIB Remarkable Outputs 2024.

Nehmen Sie an den nächsten wichtigen Bioinformatik-Veranstaltungen teil

  • 2026 European Conference on Computational Biology (ECCB): organisiert vom SIB in Genf vom 31. August bis 4. September unter dem Thema „Biodiversität, KI und Gesundheit: Wissen für die Gesellschaft von morgen vernetzen“. Mehr dazu
  • 2027 [BC]2 Basel Computational Biology Conference: organisiert von Das SIB vom 20. bis 22. September in Basel. Weitere Informationen folgen in Kürze.

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Förderung des Wissensaustauschs zwischen Wissenschaft, Industrie und Gesundheitswesen

[BC]2 2025 versammelte über 500 Wissenschaftler, Kliniker und Vertreter der Pharmaindustrie und anderer Branchen, um sich über die neuesten Fortschritte in den Bereichen Bioinformatik und KI sowie deren Anwendung in der Krankheitsforschung, Umweltforschung, Gesundheitsversorgung und anderen Bereichen auszutauschen. Die Teilnehmer kamen aus führenden Institutionen und Unternehmen in Europa und darüber hinaus, darunter das Imperial College London, die Johns Hopkins University, das Max-Planck-Institut, Google DeepMind, Novartis, AstraZeneca und Nestlé.

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  • 2026 European Conference on Computational Biology (ECCB): organisiert vom SIB in Genf vom 31. August bis 4. September unter dem Thema „Biodiversität, KI und Gesundheit: Wissen für die Gesellschaft von morgen vernetzen“. Mehr dazu
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Die Bedeutung der Veranstaltung für die Bioinformatik-Community – sowie für den Life-Science-Sektor in der Gastgeberstadt Basel und der Schweiz – wurde in den Ansprachen von Lukas Engelberger, Mitglied des Regierungsrats des Kantons Basel-Stadt und Vorsteher des Gesundheitsdepartements, und Christophe Dessimoz, Geschäftsführer von Das SIB, hervorgehoben. Die Reputation und Relevanz der Veranstaltung zeigten sich in einem Anstieg der eingereichten Abstracts um 24 % gegenüber der Ausgabe 2023 sowie in einer hohen Rate an wiederkehrenden Teilnehmern und neuen Teilnehmern, die von Kollegen von [BC]2 gehört hatten. Frauen machten 43 % aller Teilnehmer aus, und die Mehrheit der geladenen Redner und Keynote-Speaker waren weiblich, was den anhaltenden Fortschritt bei der Gleichstellung der Geschlechter widerspiegelt.

Ein Blickpunkt auf KI-gesteuerte Bioinformatik

DasWissenschaftliche Komitee [BC]2 bot ein inspirierendes Programm zum Thema „Bioinformatik trifft KI: Die Zukunft der datengesteuerten Biologie gestalten”. Die wissenschaftlichen Vorträge und Poster konzentrierten sich auf sechs Anwendungsbereiche: Krebsforschung, klinische Datenwissenschaft, Einzelzell- und räumliche Omik, Evolutions- und Umweltwissenschaften sowie Proteindesign und -forschung.

Zu den Höhepunkten gehörten Keynote-Vorträge von:

  • serena Nik-Zainal (Universität Cambridge), Pionierinder Gesamtgenomsequenzierung, die die jüngsten Fortschritte bei der Identifizierung von Krebsmutationssignaturen durch eine Kombination aus computergestützten und experimentellen Methoden sowie deren Bedeutung für personalisierte Behandlungen skizzierte;
  • dem weltweit renommierten Bioinformatiker Peer Bork (EMBL), der Tara Ocean und andere Kooperationen vorstellte, die zu einer planetarischen Mikrobiom-Ressource beitragen – darunter eine bevorstehende Studie über Schweizer und andere europäische Süßwasser-Mikrobiome und die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten, bei der KI zur Echtzeit-Datenerfassung sowie das SIB-Ressourcen zur Datenverarbeitung eingesetzt werden;
  • die Immunologie-Expertin Julia Merkenschlager (Harvard Medical School) beschrieb ein neues mathematisches Modell, das erklärt, wie das Immunsystem eine anhaltend starke Antikörperreaktion auf Infektionen und Impfungen sicherstellt.

Unterstützung von Schweizer Bioinformatik-Start-ups

Die Teilnehmer erhielten außerdem Experteneinblicke in den erfolgreichen Übergang von der Wissenschaft in die Industrie. Die Sitzung deckte alle Themen ab, von rechtlichen, regulatorischen und urheberrechtlichen Überlegungen bis hin zu den vielfältigen Möglichkeiten der Geschäftsentwicklung und Finanzierungsunterstützung, die im Innovationsökosystem der Schweiz zur Verfügung stehen.

Roche und andere Schweizer Life-Science-Unternehmen stellten in einer separaten Branchensitzung ihren Einsatz von KI und modernster Bioinformatik zur Bereitstellung von Forschungs- und klinischen Lösungen vor. Zu den Themen gehörten die Arzneimittelentwicklung (Genentech, Alithea Genomics​), Präzisionsmedizin (Novigenix) und pharmazeutische Anwendungen der räumlichen Omik (Roche).

Anerkennung herausragender Leistungen in der computergestützten Biologie

Die Konferenz präsentierte herausragende Leistungen von Bioinformatikern aus aller Welt im Rahmen von besonderen Feierlichkeiten und Sitzungen.

Die Preisträger der SIB Bioinformatics Awards 2025 wurden bekannt gegeben:

  • PhD Paper Award: David Meyer, Universitätsklinik und Universität Köln, Deutschland, für einen Artikel in Nature Genetics über ein mathematisches Modell zur Untersuchung der Ursachen des Alterns;
  • Early Career Award: Michael Skinnider, Princeton University Branch des Ludwig Institute for Cancer Research, USA, für die Entwicklung eines KI-basierten „biochemischen Sprachmodells” zur Kartierung unbekannter Metaboliten von Säugetieren;
  • Innovative Resource Award: scverse, eine Open-Source-Ressource für Softwaretools zur Speicherung und Analyse von Einzelzellgenomik- und anderen „Omics”-Daten; erhalten von Ilan Gold, Helmholtz München, Deutschland.

Die Preisträger sowie die acht Gewinner des 2024 SIB Remarkable Outputs stellten ihre Arbeit in einem kurzen Vortrag vor – ebenso wie die Forscher, die die besten Abstracts eingereicht hatten, darunter die SIB-Mitglieder Peter Skrinjar (Biozentrum) und Athina Gavriilidou (Universität Lausanne).

Für jeden Themenbereich wurden Posterpreise vergeben an:

  • Klinische Datenwissenschaft: Cassandra Litchfield, Universität Zürich und Universitätsspital Zürich, Schweiz, die einen Bioinformatik-Workflow zur Integration der Gesamtgenomsequenzierung in die routinemäßige molekulare Pathologie von Tumorgewebeproben vorstellte;
  • Bioinformatik für die Krebsforschung: Alen Stambolliu, Nationales Institut für Molekulargenetik (INGM), Italien, der das innovative Konzept vorstellte, dass nicht-kodierende, mobile genetische Elemente als immunologische Kontrollpunkte bei Krebs dienen könnten;
  • Bioinformatik bei Infektionskrankheiten: das SIB-Mitglied Benjamin Heiniger, Agriscope, Schweiz, der einen proteogenomischen Rahmen vorstellte, mit dem bisher unbekannte Proteine in Mycobacterium tuberculosis identifiziert wurden;
  • Evolutionäre und umweltbedingte Prozesse: Laura Voitl, Universität Bern, Schweiz, die mithilfe von Long-Read-Sequenzierung genetische Varianten bei domestizierten Tierarten identifizierte;
  • Proteindesign und Modellierung molekularer Assemblierungen: das SIB-Mitglied Océane Follonier, Universität Basel, Schweiz, die eine KI-gesteuerte Impfstoffdesign-Methodik für einen Virustyp vorstellte, für den es derzeit keine gezielten Behandlungsmethoden gibt;
  • Computergestützte Methoden für Einzelzell- und räumliche Omics: Siyuan Luo, ETH Zürich, Schweiz, der ein Validierungsmetrik-Framework für die Analyse von Einzelzell- und räumlichen Omics-Daten vorstellte.

SIB-Mitglied Qingyao Huang, Universität Zürich, Schweiz, wurde zusätzlich für die Hervorhebung der Arbeit der SIB-Fokusgruppe EcoImpact zur Förderung von Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein am Arbeitsplatz ausgezeichnet.

Bereitstellung praktischer Bioinformatik und Berufsberatung

[BC]2 umfasste einen Tag mit Tutorials und Workshops, in denen die Teilnehmer die neuesten Bioinformatik-Methoden kennenlernten und praktische Erfahrungen und Forschungsideen austauschten. Zu den Themen gehörten Anleitungen zu spezifischen Bioinformatikressourcen, die Verwendung großer Sprachmodelle zur Analyse biologischer und medizinischer Daten, Lösungen für den Austausch sensibler Daten sowie Techniken für die datengesteuerte Protein- und Wirkstoffforschung.

Die Teilnehmer profitierten außerdem von einer „Boost your career”- Ecke , die vom People and Culture Team von das SIB veranstaltet wurde und in der sie individuelles Feedback zu Bewerbungen, Tipps für Vorstellungsgespräche und vieles mehr erhielten.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Referenten, Sponsoren und Teilnehmern für den Erfolg von [BC]2 2025 und hoffen, Sie bei der nächsten Ausgabe vom 20. bis 22. September 2027 wiederzusehen.

Reference(s)

Bildnachweis: Das SIB