Eine Rekordzahl von über 500 Teilnehmern aus aller Welt versammelte sich in Basel, Schweiz, zur [BC]2 -Konferenz. Die von der SIB organisierte Veranstaltung stand unter dem Motto „Big Data in der Biologie: Chancen und Herausforderungen“ und fand zum 20. Neben den Feierlichkeiten zu diesem Jubiläum gab es aufschlussreiche Keynote-Vorträge und thematische Sessions, die die neuesten Durchbrüche in der computergestützten Biologie und Möglichkeiten zum Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Industrie aufzeigten, sowie die Bekanntgabe der Preisträger der Bioinformatics Awards 2023.
Eine außergewöhnliche Ausgabe zum 20-jährigen Jubiläum
Die16. Ausgabe der [BC]2 Basel Computational Biology Conference vom 11. bis 13. September 2023 war eine aussergewöhnliche Veranstaltung. Sowohl hinsichtlich der Besucherzahlen (+23 % seit der letzten Ausgabe) und der Beteiligung (+104 % mehr Teilnehmer an den Tutorials und Workshops, +52 % mehr eingereichte Abstracts) als auch aufgrund des20-jährigen Jubiläums der Konferenz. Die Fortschritte der Computational Biology in den letzten 20 Jahren und ein Ausblick auf die Zukunft wurden in den Begrüßungsreden von Christophe Dessimoz, Geschäftsführer der SIB, und Torsten Schwede, Gruppenleiter und Vize-Rektor für Forschung und Talentförderung an der Universität Basel, hervorgehoben. Die Veranstaltung wurde auch mit einem Begrüßungsaperitif und einem Abendessen sowie einer Rede von Kaspar Sutter, Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt des Kantons Basel-Stadt, gefeiert.

Inklusion und Nachhaltigkeit
Um eine inklusive, vielfältige und nachhaltige Veranstaltung zu gewährleisten, wurden Initiativen und Messgrößen eingeführt. Hier sind einige davon:
- Die Geschlechterparität wurde unter den Mitgliedern der wissenschaftlichen Komitees, den Sitzungsvorsitzenden, den Keynote-Sprechern undden geladenenReferenten gewährleistet .
- Die Teilnehmer setzten sich wie folgt zusammen: 59 % Männer, 38 % Frauen, 1 % nicht-binär , 2 % N/A,
- 31 % der ausgewählten Vorträge wurden von Frauen gehalten, nachdem im Rahmen eines Abstract-Auswahlverfahrens darauf geachtet wurde, geschlechts- und institutionsbezogene Verzerrungen zu reduzieren
- Es wurde eine Q&A-Sitzung speziell für Doktoranden organisiert, um sich mit der Keynote-Sprecherin Elisabeth Bik auszutauschen, was zu einer sehr interaktiven und anregenden Diskussion führte
- Es wurdenNachhaltigkeitsinitiativenumgesetzt, um die Umweltbelastung der Veranstaltung zu reduzieren
Ein spannendes Programm, von der Aufdeckung wissenschaftlicher Betrugsfälle bis hin zur KI-basierten Einzelzellmodellierung
Das wissenschaftliche Programm, das vom Wissenschaftlichen Komitee zusammengestellt wurde ,Bot in den Plenar- und Parallelsitzungen sowie in den Keynote-Vorträgen einen spannenden Überblick über das Gebiet der computergestützten Biologie. Elisabeth Bik (Harbers Bik LLC), bekannt für ihren Einsatz zur Verhinderung von Betrug und zur Wahrung der Integrität in der wissenschaftlichen Forschung, hielt eine anregende Eröffnungsrede mit faszinierenden Einblicken in ihre Arbeit.Der zweite Hauptredner, Fabien J. Theis (Helmholtz München), stellte den Einsatz generativer künstlicher Intelligenz zur Modellierung des Zustands und der Reaktion einzelner Zellen vor. Die wissenschaftlichen Vorträge umfassten sechs Sitzungen zu Themen wie maschinelles Lernen, Präzisionsmedizin, Einzelzelldatenanalyse und Ökologie. Außerdem gab es eine spezielle „[BC]2 Highlights”-Sitzung mit den besten eingereichten Abstracts, darunter ein Vortrag vonJoana Pereira und ihren Kollegen aus der Gruppe Computational Structural Biology des SIB über ihre Arbeit am Protein Universe Atlas, der kürzlich in Nature veröffentlicht wurde.
Brücken zwischen Wissenschaft und Industrie bauen
Eine Sondersitzung unter dem Vorsitz von Madiha Derouazi (CEO, Speransa Therapeutics) und Vincent Zoete (SIB-Gruppenleiter und außerordentlicher Professor an der Universität Lausanne) beleuchtete die Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wissenschaft. Es wurden Einblicke und Best Practices vorgestellt, um durch solche Partnerschaften Innovationen in der Schweiz zu fördern: von wichtigen Überlegungen zu vertraglichen Rahmenbedingungen, die vom Rechts- und Technologietransferteam des SIB unterstützt werden, über die Fördermöglichkeiten von Innosuisse bis hin zu konkreten Erfahrungen bei Roche und in der Comparative Genomics Group des SIB. Teilnehmer, die eine Karriere in der Privatwirtschaft anstreben, profitierten zudem von einer „Boost your career”- Ecke , die vom People and Culture-Team der SIB organisiert wurde.
Anerkennung herausragender Leistungen in der computergestützten Biologie
Im Rahmen der Konferenz fand auch die Verleihung der SIB Bioinformatics Awards statt, bei der die Preisträger des PhD Paper Award, des Early Career Award und des Innovative Resource Award für ihre Arbeiten ausgezeichnet wurden.
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Zusätzlich zu den traditionellen Posterpreisen wurde erstmals ein von Roche gesponserter Kunstpreis für Visionen der Bioinformatik im Jahr 2043 verliehen. Dieser ging an Anastasia Sveshnikova von der Swiss-Prot-Gruppe des SIB für ihre Arbeit „Bionauts of the life science data: expanding the horizons of biocomputation” (Bionauten der Lebenswissenschaftsdaten: Erweiterung der Horizonte der Biocomputation)
Wir danken allen Referenten, Sponsoren und Teilnehmern, die diese20. Jubiläumsausgabeder [ BC]2-Konferenz zu einem besonderen Ereignis gemacht haben. Wir freuen uns darauf, Sie bei der nächsten Ausgabe der Basel Computational Biology Conference vom 8. bis 11. September 2025 begrüßen zu dürfen.