Schweizer Spezialisten für Datensemantik definieren die nationale Strategie für die Interoperabilität von Forschungsdaten, um eine starke Politik zur Förderung der personalisierten Medizin zu ermöglichen.

Das Konzept der Interoperabilität beschreibt die Fähigkeit verschiedener Systeme, miteinander zu kommunizieren. Dies ist eine grosse Herausforderung in der biomedizinischen Forschung, insbesondere im Bereich der personalisierten Medizin, die weitgehend auf der Zusammenführung und Analyse zahlreicher Datensätze basiert. Die COVID-19-Pandemie hat beispielsweise gezeigt, dass selbst wenn die technischen, rechtlichen und ethischen Hindernisse beseitigt sind, die Daten aufgrund semantischer Mehrdeutigkeiten nur schwer zu analysieren sind.

Unter der Schirmherrschaft des Swiss Personalized Health Network (SPHN) und in enger Zusammenarbeit mit Vertretern aller fünf Schweizer Universitätsspitäler und eHealth Suisse hat ein Team von Wissenschaftlern der Universität Genf (UNIGE) und der Universitätsspitäler Genf (HUG) in Zusammenarbeit mit dem SIB Swiss Institute of Bioinformatik und dem Universitätsspital Lausanne (CHUV) die Strategie für eine nationale Infrastruktur entwickelt, die von allen Schweizer Universitätsspitäler und akademischen Institutionen angenommen wurde.

Mit ihrem pragmatischen Ansatz basiert diese Strategie auf der Entwicklung eines gemeinsamen semantischen Rahmens, der nicht darauf abzielt, bestehende Standards zu ersetzen, sondern diese entsprechend den Bedürfnissen der Forschung und der beteiligten Partner synergetisch und flexibel zu nutzen. “Die Schweizer Universitätskliniken verfolgen bereits die vorgeschlagene Strategie zum Austausch interoperabler Daten für alle multizentrischen Forschungsprojekte, die von der SPHN-Initiative finanziert werden”, berichtet Katrin Crameri, Direktorin der Personalized Health Informatics Group bei der SIB und verantwortlich für das SPHN Data Coordination Centre. Die Umsetzung dieser Strategie ist ein entscheidender Schritt zur Förderung von Forschung und Innovation für eine wirklich personalisierte Medizin in der Schweiz. Weitere Informationen finden Sie in der Fachzeitschrift JMIR Medical Informatics.

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Reference(s)

Gaudet-Blavignac C, Raisaro JL, Touré V, Österle S, Crameri K, Lovis C. Eine nationale, semantisch gesteuerte Drei-Säulen-Strategie zur Ermöglichung der Interoperabilität der Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten für die Forschung innerhalb des Swiss Personalized Health Network: Methodische Studie. JMIR Med Inform 2021;9(6):e27591.