Eines der Sinergia 2020 -Stipendien des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF) wurde an ein Konsortium in Lausanne unter der Leitung von Alexandre Harari vom Departement für Onkologie UNIL CHUV in Zusammenarbeit mit den SIB-Gruppenleitern David Gfeller und Vincent Zoete (UNIL) sowie Christoph Merten (EPFL) vergeben. Alle diese Forscher sind der Lausanner Niederlassung des Ludwig-Instituts unter der Leitung von George Coukos angeschlossen, dessen Hauptaufgabe in der Entwicklung neuer Krebstherapien besteht.

Über Immuntherapie
Die Immuntherapie ist eine neue Form der Tumorbehandlung. Dieser Ansatz basiert auf der Fähigkeit von Immunzellen, insbesondere T-Lymphozyten, bestimmte Antigene, die auf der Oberfläche von Krebszellen präsentiert werden, sehr spezifisch zu erkennen. Derzeit ist es noch schwierig zu identifizieren, welche T-Lymphozyten welche Antigene erkennen, was die therapeutischen Anwendungsmöglichkeiten einschränkt.
Das Hauptziel des mit 2,3 Millionen Franken dotierten Projekts ist die Entwicklung von Technologien, mit denen sich anhand molekularer Informationen aus Tumoren und nicht wie bisher anhand von Zelltests verstehen, vorhersagen und identifizieren lässt, welche T-Lymphozyten welche Antigene erkennen.
Um dieses Ziel zu erreichen, kann das interdisziplinäre Expertenteam aus CHUV, UNIL, EPFL und SIB auf einzigartige Kompetenzen in den Bereichen zelluläre Immunologie, Bioinformatik, molekulare Modellierung und Bioingenieurwesen zurückgreifen.
Das erste Ziel besteht darin, mikrofluidische Werkzeuge zu entwickeln, mit denen Tausende von T-Lymphozyten isoliert werden können, die bestimmte Antigene erkennen. Diese Daten werden dann in eine Informationsbibliothek integriert, um den Einsatz von Bioinformatik-Tools zu unterstützen. Sie werden schliesslich validiert und bei Patienten angewendet, die sich einer experimentellen Immuntherapie unterziehen, um deren Wirkungsmechanismen besser zu verstehen.
Die technologische Herausforderung ist außergewöhnlich und schafft eine absolut einzigartige klinische Chance. Neben der wissenschaftlichen Verbreitung werden diese Entdeckungen den Weg für die Entwicklung neuer Therapien wie Impfstoffe und Zelltherapien für Krebspatienten ebnen.
Adaptiert aus der Abteilung für Onkologie UNIL CHUV lesen Sie auf Französisch