Niko Beerenwinkel (Gruppe Computational Biology), Torsten Schwede (Gruppe Computational Structural Biology) und Mihaela Zavolan (Gruppe RNA Regulatory Networks) vom SIB wurden von der International Society for Computational Biology (ISCB) zu Fellows 2024 ernannt. Diese dreifache Auszeichnung unterstreicht die Exzellenz der Schweiz im Bereich Bioinformatik und Computational Biology.
Zum ersten Mal wurden drei Wissenschaftler der SIB gleichzeitig vom ISCB Fellow Program ausgezeichnet. Diese Auszeichnung würdigt ihre herausragenden Beiträge zur computergestützten Biologie und Bioinformatik sowie ihr Engagement für die Entwicklung dieses Fachgebiets. Christophe Dessimoz, Geschäftsführer der SIB, freut sich: «Es ist wunderbar, dass drei Gruppenleiter diese prestigeträchtige Auszeichnung erhalten haben. Dies unterstreicht die weltweite Bedeutung der Schweiz im Bereich der Bioinformatik und ist für uns alle eine grosse Inspiration. Die ISCB wird die Fellows der Klasse 2024 im Rahmen der Konferenz Intelligent Systems for Molecular Biology (ISMB) vom 12. bis 16. Juli 2024 in Montreal, Kanada, ehren.
Über das ISCB-Fellows-Programm
Die International Society for Computational Biology hat 2009 das ISCB Fellows Program ins Leben gerufen, um Mitglieder zu ehren, die sich durch herausragende Beiträge in den Bereichen Computational Biology und Bioinformatik ausgezeichnet haben. Das ISCB Fellows Selection Committee wählt gemeinsam mit den aktuellen ISCB Fellows Kandidaten aus, die sich in diesen Bereichen besonders hervorgetan haben. Die neuen Fellows werden jedes Jahr auf der internationalen ISMB-Konferenz vorgestellt. Alle Fellows 2024 anzeigen
Niko Beerenwinkel, Förderung der Krebsforschung und der Virusgenomik
Seine innovativen Methoden in der Krebsphylogenetik liefern tiefe Einblicke in die Dynamik, Progression und Heterogenität von Tumoren. Im Bereich der Virusgenomik hat er mit der Entwicklung der Software ShoRAH und COJAC herausragende Leistungen bei der Quantifizierung der genetischen Vielfalt und der Überwachung von SARS-CoV-2-Varianten erbracht. Beerenwinkels wegweisende Arbeit zur Integration von Multiomik-Daten, beispielsweise mit NetICS, verbessert unser Verständnis der molekularen Mechanismen von Krebserkrankungen.
Über das ISCB-Fellows-Programm
Die International Society for Computational Biology hat 2009 das ISCB Fellows Program ins Leben gerufen, um Mitglieder zu ehren, die sich durch herausragende Beiträge in den Bereichen Computational Biology und Bioinformatik ausgezeichnet haben. Das ISCB Fellows Selection Committee wählt gemeinsam mit den aktuellen ISCB Fellows Kandidaten aus, die sich in diesen Bereichen besonders hervorgetan haben. Die neuen Fellows werden jedes Jahr auf der internationalen ISMB-Konferenz vorgestellt. Alle Fellows 2024 anzeigen
Als Gruppenleiter des Teams für Computational Biology an der ETH Zürich leitet Niko Beerenwinkel die Entwicklung des SIBResourceV-Pipe, einer Sammlung von Softwarepaketen zur Erkennung der genomischen Vielfalt einer Viruspopulation in einer Probe oder einem Individuum.
Sehen Sie sich den in silico talk „Mining viral genomes to improve clinical diagnostics” an
Torsten Schwede, führende Beiträge zur Strukturbiologie
Die SIB-Ressource SWISS-MODEL ist der erste automatisierte Server für die Homologiemodellierung von Proteinen, der kürzlich auf europäischer Ebene anerkannt wurde. Er fördert unser Verständnis der Proteinstruktur und den Einsatz von Computermodellen in der Life-Science-Forschung. Schwedes Engagement für Benchmarking und Modellqualitätsbewertung mit den Modellen QMEAN und CAMEO trug dazu bei, Fortschritte in der Proteinstrukturvorhersage zu messen.
Torsten Schwede, Gruppenleiter des Teams für Computational Structural Biology an der Universität Basel, wird ab Januar 2025 Präsident des Forschungsrats des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF).
Erfahren Sie mehr über unsere offene Software und Datenbanken wie V-Pipe und SWISS-MODEL
Mihaela Zavolan, Pionierin der computergestützten Forschung im Bereich microRNAs
Mit einem Medizinstudium und einem Doktortitel in Informatik trägt ihr interdisziplinärer Hintergrund in einzigartiger Weise zur Weiterentwicklung der computergestützten Biologie bei. Ihre Arbeit umfasst die Entwicklung von Algorithmen für microRNA (nicht-kodierende RNA, die an der Genexpression beteiligt ist) und Zielvorhersagen, Innovationen bei der Kartierung von RNA-Protein-Interaktionen sowie Methoden zur Aufdeckung der Funktionen von RNA-Isoformen, die aus alternativer Polyadenylierung resultieren.
Als Gruppenleiterin des Teams „RNA Regulatory Networks“ an der Universität Basel ist Mihaela Zavolan Mitleiterin des ambitionierten Projekts „Standardisierte Integration von multiomischen biomedizinischen Daten“, das von swissuniversities finanziert wird.
Reference(s)
Bild, von links nach rechts: Niko Beerenwinkel, Torsten Schwede, Mihaela Zavolan
Bildnachweis:
Niko Beerenwinkel: Carolin Arndt Foppa
Torsten Schwede: SNSF, Adrian Moser
Mihaela Zavolan: Biozentrum, Universität Basel