Die International Society for Computational Biology (ISCB) hat Amos Bairoch heute mit dem „2025 Accomplishments by a Senior Scientist Award” ausgezeichnet, in Anerkennung seiner Führungsrolle und Innovationskraft bei der Entwicklung von Ressourcen und Infrastrukturen für die Bioinformatik. Diese prestigeträchtige Auszeichnung unterstreicht den wegweisenden Beitrag Genfs und der Schweiz sowie ihre anhaltende Exzellenz bei der Bereitstellung offener Daten, Kenntnisse und Werkzeuge für die Lebenswissenschaften.

Die Preisverleihung fand im Rahmen der gemeinsamen 33. Jahreskonferenz „Intelligent Systems for Molecular Biology” (ISMB) und der24. „European Conference on Computational Biology” (ECCB) in Liverpool, Großbritannien, statt. Amos Bairoch hielt heute auf der Veranstaltung auch eine Grundsatzrede, in der er auf 40 Jahre Biokuration zurückblickte.

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Voranmeldung für die ECCB-Konferenz 2026

Ein Pionier der Bioinformatik

Amos Bairoch ist emeritierter Professor an der Universität Genf und Mitbegründer und Gruppenleiter bei SIB. Zu seinen innovativen und wegweisenden Beiträgen zur Bioinformatik gehören:

Die Preisverleihung fand im Rahmen der gemeinsamen 33. Jahreskonferenz „Intelligent Systems for Molecular Biology” (ISMB) und der24. „European Conference on Computational Biology” (ECCB) in Liverpool, Großbritannien, statt. Amos Bairoch hielt heute auf der Veranstaltung auch eine Grundsatzrede, in der er auf 40 Jahre Biokuration zurückblickte.

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Voranmeldung für die ECCB-Konferenz 2026

  • die Einführung der Idee, DNA- und Proteinsequenzen auf PCs (Anfang der 1980er Jahre) statt auf großen, gemeinsam genutzten Mainframe-Computern zu analysieren ;
  • die Erstellung der ersten Swiss-Prot -Version (1986) mit fast 4.000 kuratierten Proteingliedern und dem Vorläufer von UniProt (siehe unten);
  • erstellung der PROSITE -Datenbank (1988) mit Proteinfamilien und -domänen, die die Identifizierung von Proteinfunktionen ermöglicht;
  • erstellung der ENZYME -Datenbank (1990), die für die Entwicklung von Stoffwechsel-Datenbanken unverzichtbar wurde;
  • mitbegründung von Expasy, dem Schweizer Portal für Bioinformatik-Ressourcen (1993) – dem ersten Webportal für Biowissenschaften und einer der ersten 150 Websites weltweit;
  • mitbegründung der SIB (1998) zur Unterstützung der langfristigen Stabilität der Bioinformatikforschung in der Schweiz;
  • mitbegründung von UniProt (2002), der weltweit führenden hochwertigen, umfassenden und frei zugänglichen Ressource für Proteinsequenzen und Funktionsinformationen, die auf Swiss-Prot aufbaut und inzwischen als ELIXIR Core Data Resource und Global Core Biodata Resource anerkannt ist;
  • gründung von Cellosaurus (2012), der ersten zentralen Wissensressource für Zelllinien, die inzwischen als ELIXIR Core Data Resource und Global Core Biodata Resource anerkannt ist.

Ein führendes Unternehmen im Bereich Datenkuratierung

Amos Bairoch war maßgeblich an der Festlegung des Standards für die Datenkuratierung beteiligt: ein hochspezialisierter Prozess, bei dem relevante Informationen aus wissenschaftlicher Literatur und anderen zuverlässigen Quellen kontinuierlich zu den Daten in Datenbanken hinzugefügt werden. In UniProt beispielsweise umfasst dies die Annotation von Proteinsequenzen mit Wissen über die Struktur, Funktion und weitere Eigenschaften der Proteine, wobei Fachwissen aus den Bereichen Bioinformatik und Proteinbiologie kombiniert wird.

Amos Bairoch führte diese Aufgabe nicht nur selbst aus, sondern bildete auch Biokuratoren aus, bevor es formelle oder standardisierte Trainingsprogramme gab. Die fachkundige Datenkuratierung ist nach wie vor ein grundlegender Bestandteil der Arbeit des SIB – damit sind Genf und die Schweiz zu einem Zentrum der Biokuration geworden und tragen zum enormen Wert unserer Datenressourcen bei, die Entdeckungen in den Lebenswissenschaften beschleunigen.

Erfahren Sie mehr über die Rolle der Datenkuratierung für vertrauenswürdige KI

Erfahren Sie mehr über den Wert von UniProt für die Gesellschaft

Lesen Sie ein Interview mit einem Biokurator des SIB

Reference(s)

Bildnachweis: Jacqueline Brunner