Unter der gemeinsamen Leitung der Universität Bern (UNIBE) und der SIB gewinnt der Vorschlag für eine nationale Infrastruktur zur Förderung des Austauschs und der Wiederverwendung von Forschungsdaten aus den Lebenswissenschaften zunehmend an Bedeutung. Das Projekt wird derzeit für die letzte Auswahlrunde überarbeitet, und die Universität Lausanne (UNIL) sowie die École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) sind nun ebenfalls mit an Bord. Damit steigt die Zahl der Partner, die sich am SwissBioData-Ökosystem beteiligen, auf 18. Ein akademisches Vorhaben dieser Größenordnung ist in der Schweiz einzigartig.

Die Bühne vorbereiten

UNIBE fungiert als federführendes Haus des SwissBioData ecosystem (SBDe) (lesen Sie mehr über das Projekt). In dieser Funktion organisiert UNIBE die Governance und verwaltet die Projektfinanzierung. Nach der wissenschaftlichen Evaluation durch den Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF), bei der SBDe die höchstmögliche Punktzahl erzielte, hat UNIBE eine eingehende Machbarkeitsanalyse des Projekts durchgeführt. Diese Analyse wurde kürzlich bei swissuniversities eingereicht. «Dies ist ein spannender Moment für diese zeitgemässe und ehrgeizige Initiative. Die Umsetzung von SBDe wäre für die Schweiz ein grosser Schritt vorwärts in der digitalen Transformation der datengetriebenen Lebenswissenschaften», sagt Hugues Abriel, Vize-Rektor für Forschung an der UNIBE.

Die SIB, deren Expertinnen und Experten seit langem führend im Bereich offene Forschungsdaten sind, fungiert als Koordinationsstelle der SBDe. In dieser Funktion ist sie für die Koordinierung der Umsetzung in der ganzen Schweiz verantwortlich. Nach der wissenschaftlichen Evaluation hat das Institut auch sein Engagement im wichtigen Bereich des Kapazitätsaufbaus der SBDe verstärkt. Die SIB-Gruppe Training ist gut positioniert, um die Trainingsaktivitäten für offene Forschungsdaten zu koordinieren. Sie ist an der Entwicklung des ersten Schweizer Lehrplans für angehende Datenverwalter beteiligt, der bei einer Finanzierung in Form eines Zertifikats für fortgeschrittene Studien angeboten werden soll.

UNIL und EPFL schließen sich zusammen

Die Universität Lausanne und die EPFL haben sich nun ebenfalls der Initiative angeschlossen. Die Einbindung dieser beiden international renommierten Institutionen ist eine weitere gute Nachricht für SBDe. Sie wird die Bottom-up-Koordination im gesamten Datenwissenschafts-Ökosystem weiter vorantreiben, von der Datengenerierung über die Verwaltung und Kuratierung bis hin zu den damit verbundenen Technologien. Christophe Dessimoz, Geschäftsführer der SIB und wissenschaftlicher Koordinator von SBDe, fügt hinzu: «Alle 18 Institutionen im SwissBioData ecosystem tragen aktiv zu seiner Entwicklung bei, indem sie sowohl eigene Mittel bereitstellen als auch dafür sorgen, dass es vor Ort für diejenigen relevant ist, die es am dringendsten benötigen: Life-Science-Forscher in der ganzen Schweiz.»

SBDe würde die Harmonisierung der Datenprozesse von 53 Einheiten in 18 Schweizer Institutionen ermöglichen und sicherstellen, dass Datenverbraucher – Forscher und Maschinen – diese Ressourcen ohne spezielle Vorkenntnisse nutzen können. Dies wird die Fähigkeit der Schweizer Forscher verbessern, Daten in Wissen umzuwandeln, und die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Stellung der Schweiz im Bereich der Dateninfrastruktur für die Lebenswissenschaften stärken.