Lukas Burger – Preisträger des SIB Early Career Bioinformatician Award 2009

Lukas Burger erhielt den Preis 2009 für sein Projekt zum Thema „Wie lassen sich physikalische Wechselwirkungen zwischen Proteinresten ausschließlich anhand von Sequenzdaten unter Verwendung multipler Sequenzalignments ähnlicher Proteine vorhersagen?“ im Team von SIB-Gruppenleiter Erik van Nimwegen am Biozentrum der Universität Basel.

Zehn Jahre später arbeitet Lukas als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Computational Biology in der Gruppe von Dirk Schübeler am Friedrich Miescher Institut für Biomedizinische Forschung (FMI) in Basel. Lesen Sie unser Interview und besuchen Sie die Webseite der Schübeler-Gruppe, um mehr über Lukas' Arbeit dort zu erfahren.

Über die SIB Bioinformatics Awards und unsere Interviewreihe «Treffen Sie die früheren Preisträger der SIB Awards»

Die SIB Bioinformatics Awardswurden 2008 ins Leben gerufen, um junge Bioinformatiker in der Schweiz auszuzeichnen. Seitdem haben sie sich weiterentwickelt: von einer einzigen nationalen Auszeichnung zu drei verschiedenen Preisen, mit denen heute 1) internationale Nachwuchsbi informatiker (SIB Early Career Bioinformatician Award), 2) herausragende Leistungen innerhalb der Schweizer Doktoranden-Community (SIB Best Swiss Bioinformatics Graduate Paper Award) und 3) innovative Bioinformatik-Ressourcen (SIB Bioinformatics Resource Innovation Award) ausgezeichnet werden. Im Laufe der Jahre wurden 21 Auszeichnungen vergeben, darunter neun Preisträger für ihre herausragende frühe Karriere, zehn Doktoranden für ihre exzellente Publikation und zwei Bioinformatik-Ressourcen für ihren innovativen Aspekt.
2019 werden die SIB Bioinformatics Awards zumzehnten Malverliehen. Dies ist eine gute Gelegenheit, um mit früheren Preisträgern in Kontakt zu treten und sie zu fragen, wo sie heute in ihrer Karriere stehen: Dieses Interview ist Teil einer Reihe, in der Sie ehemalige Preisträger der SIB Bioinformatics Awards kennenlernen können.

An welchem Punkt Ihrer Karriere standen Sie, als Sie den SIB Award erhalten haben? Wie haben Sie sich dabei gefühlt? Was war zu diesem Zeitpunkt der Schwerpunkt Ihrer Forschung?

Ich erhielt die Auszeichnung am Ende meiner Promotion und fühlte mich geehrt. Zu dieser Zeit interessierte ich mich für die Vorhersage von Proteinkontakten und begann mich für Genomik zu interessieren, insbesondere für Methoden zur Identifizierung der Bindungsstellen von RNA-bindenden Proteinen.

Was sind Ihre aktuellen Forschungsinteressen?

Transkriptionsregulation und Epigenetik.

Was ist Ihrer Meinung nach die faszinierendste Entdeckung, die durch die Bioinformatik ermöglicht wurde?

Die Assemblierung von Genomen mittels Shotgun-Sequenzierung.

Was machst du gerne in deiner Freizeit?

Lesen, Tanzen und Klavier spielen.

Haben Sie einen Rat für die nächste Generation von Bioinformatikern?

Es gibt viele verschiedene Forschungsbereiche in der Bioinformatik, und natürlich kann ich nur etwas zur Genomik sagen, insbesondere in Bezug auf die Forschung zur Transkriptionsregulation.

Für mich waren zwei Dinge entscheidend. Erstens hatte ich das Glück, sowohl während meiner Promotion als auch am FMI sehr gute Mentoren zu haben, die mir die notwendigen statistischen und datenanalytischen Fähigkeiten sowie kritisches wissenschaftliches Denken vermittelt haben. Zweitens konnte ich von einer engen Zusammenarbeit mit Biologen profitieren, die mir ein Verständnis für die experimentellen Details und Probleme sowie ein klareres Verständnis der zugrunde liegenden biologischen Fragestellungen vermittelt haben. Daher würde ich jedem, der in einem ähnlichen Bereich wie ich arbeiten möchte, empfehlen, eng mit Menschen mit theoretischem oder statistischem Hintergrund und mit Biologen zusammenzuarbeiten.