Hannes Röst – Preisträger des SIB Best Swiss Bioinformatics Graduate Paper Award 2015
Hannes erhielt die Auszeichnung für seine Abschlussarbeit„OpenSWATH ermöglicht die automatisierte, gezielte Analyse datenunabhängiger MS-Daten”, die Teil seiner Doktorarbeit im Team von Rudolf Aebersold am Institut für Molekulare Systembiologie der ETH Zürich war.
Vier Jahre später ist Hannes nun Assistenzprofessor an der Universität Toronto in Kanada. Zusammen mit seinem Team entwickelt er Open-Source-Algorithmen zur Analyse massenspektrometrischer Daten für die Integration mit anderen Omics-Daten im Kontext der menschlichen Gesundheit und Krankheit. Um mehr über die Projekte in Hannes' Gruppe zu erfahren, besuchen Sie die Webseite der Gruppe und folgen Sie @hroest auf Twitter.
Über die SIB Bioinformatics Awards und unsere Interviewreihe «Treffen Sie die früheren Preisträger der SIB Awards»
Die SIB Bioinformatics Awardswurden 2008 ins Leben gerufen, um junge Bioinformatiker in der Schweiz auszuzeichnen. Seitdem haben sie sich weiterentwickelt: von einer einzigen nationalen Auszeichnung zu drei verschiedenen Preisen, mit denen heute 1) internationale Nachwuchsbi informatiker (SIB Early Career Bioinformatician Award), 2) herausragende Leistungen innerhalb der Schweizer Doktoranden-Community (SIB Best Swiss Bioinformatics Graduate Paper Award) und 3) innovative Bioinformatik-Ressourcen (SIB Bioinformatics Resource Innovation Award) ausgezeichnet werden. Im Laufe der Jahre wurden 21 Auszeichnungen verliehen, darunter neun Preisträger für ihre herausragende frühe Karriere, zehn Doktoranden für ihre exzellente Publikation und zwei Bioinformatik-Ressourcen für ihren innovativen Aspekt.
2019 werden die SIB Bioinformatics Awards zumzehnten Mal verliehen. Dies ist eine gute Gelegenheit, um mit früheren Preisträgern in Kontakt zu treten und sie zu fragen, wo sie heute in ihrer Karriere stehen: Dieses Interview ist Teil einer Serie, in der Sie ehemalige Preisträger der SIB Bioinformatics Awards kennenlernen können.
An welchem Punkt Ihrer Karriere standen Sie, als Sie den SIB Award erhalten haben? Wie haben Sie sich dabei gefühlt? Was war zu diesem Zeitpunkt der Schwerpunkt Ihrer Forschung?
Als ich den SIB Award erhielt, hatte ich gerade meine Promotion abgeschlossen und war auf dem Weg zu einer Postdoc-Stelle an der Stanford University, um meine Forschung im Bereich der computergestützten Massenspektrometrie auf das Gebiet der personalisierten Medizin anzuwenden. Es war großartig, für meine Forschung Anerkennung zu erhalten. Der Preis war sowohl für meine Forschung als auch für spätere Förderanträge äußerst hilfreich.
Was sind Ihre aktuellen Forschungsinteressen?
Bioinformatik, Massenspektrometrie, Proteomik, Metabolomik, personalisierte Medizin
Was ist Ihrer Meinung nach die faszinierendste Entdeckung, die durch die Bioinformatik ermöglicht wurde?
Die Fähigkeit, molekulare Phänotypen mithilfe von Hochdurchsatztechnologien (Genom, Transkriptom, Proteom, Metabolom) quantitativ zu messen, wurde durch Fortschritte in der Technologie und Bioinformatik vorangetrieben. Diese neuen Daten haben ein Bild der molekularen Prozesse in der Zelle auf Systemebene geliefert und ermöglichen es uns, einzelne Patienten in einer bisher unerreichten Tiefe zu untersuchen.
Haben Sie einen Rat für die nächste Generation von Bioinformatikern?
Arbeiten Sie stets zusammen, lernen Sie zu kommunizieren und versuchen Sie immer, Probleme sowohl aus rechnerischer als auch aus biologischer Sicht zu verstehen.