Um künstliche Intelligenz und Bioinformatik in der Schweiz näher zusammenzubringen, haben Idiap und SIB eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Als Partnerinstitution der SIB profitiert Idiap mit seinen in der Bioinformatik tätigen Gruppen vom nationalen Kompetenznetzwerk der SIB, während die SIB Zugang zu den 30 Jahren Erfahrung von Idiap in der KI-Forschung erhält.

Das Idiap Research Institute, seit 1991 führend im Bereich künstliche und kognitive Intelligenz, und SIB, die nationale Organisation für biologische und biomedizinische Datenwissenschaft, haben kürzlich eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die die Einführung künstlicher Intelligenz in der biologischen und biomedizinischen Datenwissenschaft beschleunigen wird. Künstliche Intelligenz gewinnt im Bereich der Bioinformatik zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig benötigt KI hochwertige Daten und Fachwissen, wie es beispielsweise Bioinformatiker mitbringen. Diese Vereinbarung ebnet den Weg für weitere Kooperationen zwischen den beiden Instituten.

Nutzung eines nationalen Netzwerks von Fachwissen

Die erste Idiap-Gruppenleiterin, die der Organisation beigetreten ist, ist Raphaëlle Luisier, die seit 2019 die Gruppe Genomics and Health Informatics leitet. Ihre Forschung zielt darauf ab, die Leistungsfähigkeit der KI zu nutzen, um biologische Fragen im Zusammenhang mit menschlichen Erkrankungen, wie beispielsweise neurodegenerativen Erkrankungen, zu beantworten.

„Die Ernennung zur SIB-Gruppenleiterin ist für meine Forschung in vielerlei Hinsicht von entscheidender Bedeutung: Ich kann das nationale Netzwerk von SIB mit 800 Bioinformatikern nutzen, um neue Ideen, Herausforderungen und Kooperationen zu finden, und von deren Fachwissen in den Bereichen Datenkuratierung, Entwicklung gesundheitsbezogener Software und Datenverwaltung profitieren. Durch diese Zugehörigkeit können wir unsere Aktivitäten an der Schnittstelle zwischen Industrie und Klinik dank des hervorragenden Rufs der SIB und ihrer Partnerschaften mit Klinikern und Krankenhäusern besser positionieren. Ich bin auch bereit, mein KI-Fachwissen im Rahmen der Lehrveranstaltungen der SIB und durch die Teilnahme an Outreach-Aktivitäten weiterzugeben. Letzteres halte ich für eine fantastische Gelegenheit, junge Frauen zu erreichen und so das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in der Wissenschaft zu verringern“, erklärt Luisier.

Partnerschaften auf institutioneller Ebene

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen kommt auch auf der Führungsebene zum Ausdruck, da die SIB einen Vertreter jeder Partnerinstitution in ihrem Stiftungsrat (FC) willkommen heißt. Der Direktor des Idiap, Hervé Bourlard, ist somit neues Mitglied des FC der SIB und wird an wichtigen strategischen Entscheidungen des Instituts mitwirken.

„Diese neue Partnerschaft trägt zu unserer Mission bei, die Wirkung datenintensiver Forschung im gesamten Bereich der Lebenswissenschaften in der Schweiz zu maximieren“, erklärt Christophe Dessimoz, Co-Geschäftsführer der SIB. «Diese Allianz steht nicht nur im Einklang mit unserer wissenschaftlichen Entwicklung, sondern auch mit den Strategien unserer Kantone, Institutionen zu stärken, die im Gesundheits- und Digitalbereich national und international tätig sind», schliesst Bourlard.