Von der Bildung bis zum Blutdruck weisen Partner in Paaren oft auffällige Ähnlichkeiten auf. Die Gründe dafür werden erstmals von Zoltán Kutalik und seinem Team vom SIB untersucht. Das Team verwendete fortschrittliche statistische Methoden und große öffentliche Datensätze, um zu zeigen, dass eine Kombination von Faktoren, von der anfänglichen Partnerwahl bis hin zur Annäherung im Laufe der Zeit, dazu beiträgt, dass Paare ähnliche Eigenschaften aufweisen. Die faszinierenden Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature Human Behavior veröffentlicht und in einem Blogbeitrag näher erläutert.

Untersuchung, warum Paare ähnliche Eigenschaften haben

In einer Reihe von Merkmalen, von körperlichen bis hin zu Lebensgewohnheiten, sind Partner einander tendenziell ähnlicher als zufällig zusammengestellte Paare. Laut einer aktuellen Studie von Jennifer Sjaarda und Zoltán Kutalik von der Gruppe für statistische Genetik am SIB (Universität Lausanne) ist dies auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Der erste Faktor ist, dass Menschen Partner mit ähnlichen Merkmalen auswählen. Der zweite Faktor ist, dass sich Partner im Laufe der Zeit gegenseitig beeinflussen, und der dritte Faktor ist, dass Partner gemeinsame Einflüsse aus ihrem Lebensumfeld haben, die auch als Störfaktoren bezeichnet werden. Die Gruppe konnte quantifizieren, inwieweit jeder dieser Faktoren zur Ähnlichkeit verschiedener Merkmale beiträgt. „Interessante Erkenntnisse wie diese sind nur möglich, weil wir über einen einzigartigen Zugang zu einer großen Datenmenge in der UK Biobank verfügen. In Zukunft könnte man auf diese Weise auch andere Merkmale wie Größe und Lebenserwartung untersuchen“, sagte Zoltán Kutalik zu dieser kürzlich veröffentlichten Studie.

Nutzung großer öffentlicher Datensätze

Die Gruppe konnte auf die UK Biobank zurückgreifen, die Daten von über 500.000 Erwachsenen enthält, darunter mehr als 50.000 Paare. Wie erwartet fanden sie auffällige Ähnlichkeiten zwischen den Partnern. Anschließend versuchten sie, die dafür verantwortlichen Faktoren zu entschlüsseln, um Korrelation und Kausalität voneinander zu trennen. Dazu erstellten sie mithilfe einer statistischen Methode namens Mendelsche Randomisierung ein Szenario, das einer randomisierten kontrollierten Studie ähnelte. Dabei wurden verschiedene Parameter kontrolliert, um genau zu definieren, was zu den beobachteten Ähnlichkeiten zwischen den Partnern beiträgt.

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Reference(s)

Sjaarda J. et al. Partnerwahl, Störfaktoren und Konvergenz von Merkmalen tragen alle zur phänotypischen Ähnlichkeit von Partnern bei. Nature Human Behaviour

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